Die Browie von Kodak

Die Brownie von der Firma Kodak, übrigens ein Fantasiename des Gründers George Eastman, kann als Meilenstein in der Fotografie bezeichnet werden. Sie war die erste Kamera, die für die die Breite der Bevölkerung (halbwegs) erschwinglich war. Sie kostete einen Dollar, was dem Gegenwert von etwa einem Wochenlohn eines durchschnittlichen Arbeitslohnes entsprach. Die erste Brownie, die im Jahr 1900 auf den Markt kam, bestand aus billigstem Holz, war aber ein Meisterstück des Industriedesigns.

Das Foto zeigt eine Kodak Brownie Kamera, Modell Brownie Flash B.

Die Brownie von Kodak hatte keine Einstellmöglichkeiten und belichtete zwölf quadratische Aufnahmen. Dennoch wurden im ersten Jahr ihrer Einführung 100.000 Stücke verkauft.

Über die Jahre wurden immer weitere Modelle der Brownie entwickelt, sodann auch mit Einstellmöglichkeiten. Verschlüsse wurden verbessert, zusätzliche Sucher wurden verbaut und der Käufer hatte die Wahl zwischen verschiedenen Filmformaten.

Die Browne No. 2, die ab 1901 vermarktet wurde, wurde mit einem 120-er Film geliefert. Dieses Filmformat ist bis heute das weit verbreitetste für analoge Mittelformatkameras.

Das Besondere bei den Brownies war übrigens, dass der Film von Kodak in der Fabrik bereits eingelegt wurde. Wenn der Film fertig belichtet war, schickte man die ganze Kamera an Kodak zurück. Dort wurde der Film herausgenommen und entwickelt. Der Fotograf erhielt seine Kamera mit einem neu eingelegten Film zurück.

Kommerziell am erfolgreichsten waren die beiden Modelle Brownie Hawkeye (1950) und Brownie 127 (1952) von Kodak, die millionenfach verkauft wurden.

Einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Brownie war sicherlich die Vermarktungsstrategie von Kodak. Kodak pries die Kamera als Kamera für Jedermann an, auch für Kinder. Sie sprach damit mehrere Zielgruppen an. Und mit der Brownie gelang es Kodak nicht nur die Kamera und den Film zu vermarkten, sondern auch die Entwicklung aus den Dunkelkammern zu holen. Kodak verdiente somit durch die gesamte Wertschöpfungskette, bestehend aus Kamera, Belichtung, Entwicklung und Abzüge und wurde damit Marktführer.